DM-Helden von 1990 kehren zurück

2. August 2017

Rückblick: 9. September 1990 auf der Sportanlage des TV Brettorf. Vor 1.000 Zuschauern stehen sich der TV Waibstadt und Gastgeber TV Brettorf bei den Deutschen Meisterschaften der männlichen A-Jugend gegenüber. Das Duell der aktuell beiden besten Mannschaften der Bundesrepublik. Auf Seiten des Ausrichters geben Lars Behm, André Poguntke, Jörg Behm, Cord Aschenbeck, Andreas Meyer, Christian Wirth, Andreas Kautz, Sven Heiken, Andreas Voß, Jens Thöle und Trainer Frank Kläner alles – doch es kommt nicht ganz zum großen Coup des TVB. Waibstadt gewinnt 35:29 und ist neuer Deutscher Meister.

Zum damaligen Meisterteam zählten u.a. Rainer Frommknecht und Marcus Himmelhan, dazu spielten auch Stephan Lutz (TV Wünschmichelbach) und der heutige Co-Trainer der Deutschen Faustballnationalmannschaft Chris Löwe (Ski-Zunft Rohr) in Brettorf vor. Ganz genau 27 Jahre, am 9. September 2017 kehren die vier zurück auf die Brettorfer Anlage zu einer Deutschen Meisterschaft der U18. In diesem Fall nicht auf, sondern als Trainer neben dem Spielfeld.

Grund genug, noch einmal mit allen vier in Erinnerungen zu schwelgen – und den Blick auch auf das Wochenende am 9./10. September 2017 zu richten.


Chris Löwe (SZ Rohr / NLV Vaihingen)

Für mich schließt sich ein Kreis durch die Qualifikation zur DM: Für meinen ältesten Sohn ist es das letzte Jahr U18 und er schließt an gleicher Stätte die Jugend (zumindest Vereinsspiele) wie ich. Ich habe mir das sehr gewünscht und für uns war die Qualifikation über die Süddeutsche Meisterschaft alles andere als sicher (immerhin waren 3 Nationalangreifer dort am Start). Als Sonntag die Nachricht vom Halbfinalsieg gegen Kubschütz einging, gab es ein Video vom Freudentanz im polnischen Regen an mein Team.

An meine Letzte U18 DM 1990 erinnere ich mich mit Freude! Neben einer für uns (ich spielte bei Ski Zunft Rohr, da es in Vaihingen keine Jugend meines Jahrgangs gab) mit Bronze gekürten starken Saison erinner ich mich vor allem an eine für uns Jugendliche für damalige Verhältnisse schon spektakulär ausgerichtete DM! Mit hohem Zuschaueraufkommen, bestens organisiert, einem Centercourt und einer tollen Abendveranstaltung inklusive Wettmelken.

Ein solches Erlebnis wünsche ich meinem Team bei der DM ebenfalls. Spektakuläre Spiele, bei denen wir uns einen Einzug unter die letzten 6 als Ziel setzen, gepaart mit einem unvergesslichen Wochenende für die Jungs. Die Messlatte liegt also hoch, aber ich mache mir über Höhe in Brettorf keine Sorgen.


Stephan Lutz (TV Wünschmichelbach)

Ich erinnere mich heute auch noch gerne an die Deutsche Meisterschaft 1990 in Brettorf da es für mich persönlich meine letzte Jugendmeisterschaft war.

So freue ich mich auch dieses Jahr wieder nach Brettorf zu kommen und hoffe das es genau so eine tolle Veranstaltung wird wie damals.
Vor 27 Jahren konnten wir einen relativ guten 5. Platz erreichen, auch damals zählten wir wie heute nicht zu den Topfavoriten auf den DM-Titel. Wie auch schon damals wollen wir dieses Jahr wieder die Endrunde erreichen und mit unserer kämpferischen Art dieses Ergebnis eventuell sogar nochmal toppen. Da ich die Jungs bereits seid der C-Jugend und all den dazugehörigen DM’s begleite bin ich stolz auf dieses Team und freue mich auch dieses Jahr wieder mit der Mannschaft antreten zu können.


Rainer Frommknecht (TV Waibstadt)

Wir Waibstädter waren damals fest in der nationalen U 18-Spitze und wurden bei DMs zuvor 6. (Halle 88/89), 5. (Feld 89) und 3. (Halle 89/90). Für die Feldsaison 1990 hatten wir den DM-Titel im Visier, dazu in der “Hölle des Löwen” in Brettorf. Nach dem Gewinn des U 18-Turniers beim Deutschen Turnfest in Bochum fuhren wir also als Mitfavorit zur DM.

Relativ souverän gelang uns der Sprung ins “Traumfinale” gegen den Gastgeber. Vor grandioser Zuschauerkulisse (ca. 800-1.000?) feierten wir bei strömendem Regen einen 35:26-Finalsieg. Für mich bis heute der einzige DM-Titel als Spieler und somit in mehrfacher Hinsicht unvergesslich.

Als Jugendtrainer habe ich gegen Brettorf noch zahlreiche DM-Finals bestreiten dürfen, dabei die Mehrzahl verloren, aber 2004 (DM U 14 Halle und Feld) sowie 2005 (DM U 16 Halle und DM U 18 Halle) vier weitere Titel mit dem TV Waibstadt holen können. Relativ bitter war bei unserer Heim-DM 2008 in der U 18-Klasse eine 0:2-Endspielniederlage.

Zum 9./10.9.2017: Wir sehen uns als Außenseiter, zumal unser etatmäßiger Hauptangreifer (David Rietschel) leider “dauerverletzt” ist. Nach Rang 7 in der Hallensaison in Vaihingen/Enz hoffen wir in Brettorf aber mindestens auf das Erreichen der Endrunde. In der Vorrunde haben wir (leider) mit Vaihingen und Brettorf die beiden wohl stärksten Teams erwischt. Die Vorfreude ist bei allen Spieler und Fans groß!


Marcus Himmelhan (TV Waibstadt / TSV Lola)

Ausrichtung war perfekt und für damalige Verhältnisse das Zuschauerinteresse enorm. Bei diesem Finale trafen die beiden besten Jugendmannschaften gegeneinander. In der Vorrunde haben wir noch gegen Brettorf verloren, was uns vielleicht im Nachhinein geholfen hat.

Ein paar Wochen später war ich für eine Woche bei Familie Behm zu Besuch. Ich freue mich immer, wenn ich jemanden aus der Familie Behm oder Kläner (Schnulli) auf den Faustballplätzen der Republik sehe.

Bei dieser Deutschen Meisterschaft sind die Vorzeichen ein wenig anders. Während wir 1990 mit Waibstadt schon eine feste Größe in Faustballdeutschland waren, gibt es unsere Faustballabteilung erst seit genau 10 Jahre. Von daher bin ich schon mit dem Startplatz bei dieser DM zufrieden. Nichtsdestotrotz rechnen auch wir uns eine Chance für die Endrunde aus. Die Topfavoriten sind für mich ganz klar Brettorf und Vaihingen/Enz.

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