Diese Ehrenrunde am Sonntagabend war so verdient, und sie war so imposant: Eine fast nicht enden wollende Schlange von Jung und Alt, Mädchen und Jungen, Frauen und Männern, in roten und grünen Shirts lief einmal rund um den Centercourt und ließ sich feiern. Es waren mehr als 300 Helferinnen und Helfer, die die Deutschen Meisterschaften im Feldfaustball am 27. und 28. August 2022 in Brettorf zu einem unvergesslichen Ereignis gemacht haben. War der erste Anlauf im August 2021 noch unter Corona-Bedingungen ein gelungenes sportliches Ereignis gewesen, so wurde der zweite Anlauf ein voller Erfolg. Der TV Brettorf hat sich einmal mehr als perfekt-sympathischer Gastgeber erwiesen. Insgesamt knapp 4000 Menschen erlebten auf der Sportanlage an dem DM-Wochenende ein sportliches Ereignis der Extragüte, wie von den auswärtigen Gästen immer wieder zu hören war.
Das Orga-Team um Uwe Kläner und Jörg Behm hatte an alles gedacht und konnte sich auf die große Unterstützung aus dem Verein und dem Dorf verlassen. Dass pünktlich zu den Spielen gar die Hitzewelle vorbei war, passte in die Reihe der optimalen Bedingungen für die nationalen Titelkämpfen im herrlichen Stadion mit den beeindruckenden Tribüne und dem geradezu verblüffend grünen Rasen angesichts des Dürrewochen. Die Livemusik am Freitagabend, der offizielle Empfang am Samstagmorgen, die DM-Fete am Abend, der Faustball-Expertentalk samt Prager-Musik am Sonntagmorgen, die Mini-DM mit mehr als 50 Nachwuchsteams aus vier Bundesländern, Videoleinwand, Tombola, Sammelalbum, Maskottchen, Playmobilstadion und und und – es passte einfach alles, souverän moderiert von Sönke Spille.
Und schließlich: der Sport. Für Brettorfs Frauen war bereits nach dem ersten Spiel die DM vorbei: Der TV Segnitz war diesmal zu stark. Das bedeutete Platz fünf für die TVB-Frauen. Brettorfs Männer ließen sich am Ende als Vierter beklatschen. Sie hatte den Fans drei Spiele geboten, die es in sich hatten. Erst Der Einzug ins Halbfinale durch den Erfolg über TV Schweinfurt-Oberndorf, dann am Samstag der Abschluss im Halbfinale gegen TSV Pfungstadt. Wie im Jahr zuvor war die Sensation greifbar nahe, doch Favorit Pfungstadt war am Ende den entscheidenden Tick vorne. Das Spiel um Platz drei gegen TSV Hagen am Sonntag (und damit die Bronzemedaillen) schien schon gewonnen, doch die Westfalen drehten die Partie. Das sportliche Happy-End blieb leider damit aus. (alle detaillierten Berichte auf der DFBL-Homepage).
Bemerkenswert und spannend die Finals: Die Abosieger, die Frauen von Jahn Schneverdingen und die Männer des TSV Pfungstadt, mussten sich mächtig strecken, um jeweils mit 3:2 (gegen TSV Dennach bzw. bei den Männern TV Käfertal) zu gewinnen. Das war phasenweise, besonders in den vierten und fünften Sätzen, Faustball vom Allerfeinsten. Ein würdiger Abschluss einer tollen DM in Brettorf.