TV Brettorf trauert um Richard Schelling

13. Juli 2024

Trauerrede Richard Schelling  13. Juli 2024

Wir nehmen heute Abschied von Richard Schelling. Richard ist 1958 in den TV Brettorf eingetreten und hat uns 66 Jahre die Treue gehalten. Zunächst als aktiver Turner und später in vielen anderen Funktionen hat er den Turnverein in den letzten Jahrzehnten geprägt. Richard war insgesamt 31 Jahre erster und zweiter Vorsitzender und er wurde anlässlich unseres 100-jährigen Jubiläums als Jahrhundertmitglied ausgezeichnet. Ein Dank und eine Anerkennung über die er sich riesig gefreut hat.

In den Jahren seiner Vorstandsarbeit ist der Turnverein regelrecht aufgeblüht. Die Sportanlage wurde erweitert, die Sporthalle gebaut, die Angebote des TVB wurden mehr und es fand die erste von vielen weiteren Deutschen Meisterschaften statt. In dieser Zeit verdreifachte sich die Zahl unserer Mitglieder.

Aber auch nach seiner aktiven Zeit im Vorstand hat Richard sich weiter für seinen TVB engagiert. Nicht nur dass er unser Ehrenvorsitzender war, auf seine Initiative hin wurde die Fahrradgruppe ins Leben gerufen und selbst wenn es in den letzten Jahren etwas schwieriger wurde, hat er kaum ein Faustballspiel verpasst.

Richard war nicht nur Sportler und Funktionär. Er war auch die gute Seele im Verein, im Dorf. War gerade kein Fahrer da, dann fuhr er schon mal die Kinder zu den Punktspielen oder übernahm selber mal die Spielleitung. Gab es jemanden den er nicht kannte, dann ging er auf ihn zu und sagte: „Ich bin Richard, wer bist du und wo kommst du her?“ Dabei war es egal ob derjenige 80 Jahre oder 10 Jahre alt war. Mit seiner offenen und zugänglichen Art hat er viele, manchmal auch etwas kritische, Situationen gemeistert. Ich erinnere mich dabei gerne daran als 1988 die Schweriner Faustballer bei uns in Brettorf zu Gast waren und keiner so richtig wusste, wie er sich zu verhalten hatte. Richard brach das Eis, in dem er die Gäste auf plattdeutsch begrüßte.

Er war aber auch so etwas wie das soziale Gewissen. Machte mal jemand etwas Blödsinn auf der Sportanlage, dann wurde er auch schon mal etwas lauter und er sorgte dann wieder für Ordnung. Er animierte schon mal die Kinder, die Mülleimer an die Straße stellen. Ob sie dann auch immer das versprochene Eis erhielten, weiß ich allerdings nicht.

Bei allem Modernen, das über die Jahre in den Turnverein einzog hat er die Traditionen des Turnvereins hochgehalten. Das alte Turnerlied wurde von ihm bei vielen Gelegenheiten rezitiert und manchmal sogar gesungen.

Richard war der Zusammenhalt im Verein sehr wichtig. Der Verein sollte eine Familie sein, egal welche Abteilungen, egal ob jung oder alt. Alle sollten dazu gehören. Daher waren ihm die gesellschaftlichen Veranstaltungen, wie das Sportfest, die Freiluftfete oder die vielen Meisterschaften sehr wichtig. Er hat mir immer wieder gesagt wie toll er die Veranstaltungen zu unserem 100-jährigen Jubiläum fand, wo das ganze Dorf und der ganze Verein dabei waren.

Richard ich weiß was dir deine Familie aber auch unser Turnverein bedeutet haben.

Wir danken dir für alles.

Ruhe in Frieden.

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