Erfolgreiches Wochenende für die Bundesliga-Teams des TV Brettorf: Alle vier Mannschaften konnten jeweils einen Sieg einfahren. Während die 1. Herren mit ihrem 5:1-Sieg ungeschlagen in der Bundesliga Nord der Männer blieben, verbuchten die 1. Damen, 2. Herren und 2. Damen bei ihren Spieltagen jeweils 2:2 Punkte.

1. Herren

In der Kreissporthalle Lamstedt, wo Brettorf sich in den vergangenen Jahren häufiger einmal schwertat, fanden die Gäste diesmal sofort ihren Rhythmus. Kapitän Malte Hollmann im Rückschlag, Weltmeister Johannes Jungclaussen an der Angabe sowie die Abwehrreihe mit Tom Hartung, Hauke Spille und Moritz Cording sorgten für ein überraschend deutliches 11:4 im Auftaktsatz.

„Es ging überraschend gut los“, berichtete Trainer Klaus Tabke im Anschluss. Und tatsächlich: Armstorf fand kaum Mittel, Druck aufzubauen, während Brettorf nahezu jeden Ball „sauber vorne liegen hatte“.

Im zweiten Durchgang kippte das Bild kurzzeitig. Armstorf agierte zwingender, Brettorf verlor in der Annahme die nötige Präzision – der Satzausgleich (8:11) war die Folge. Doch davon ließ sich das Tabke-Team nicht aus der Ruhe bringen. „Wir haben uns vom Ausgleich nicht verrückt machen lassen“, sagte der Coach. Anschließend gewann Brettorf an Stabilität, entschied Satz drei wieder knapp für sich und zeigte nach der Pause einen abgeklärten Auftritt, der den Gastgeber zunehmend vor unlösbare Probleme stellte.

Über das Schussspiel und immer wieder klug gesetzte Kurzangaben sammelte der TVB Punkt um Punkt, ohne dass Tabke personell etwas änderte. „Wir wurden im Laufe der Partie immer souveräner und haben es clever gemacht“, bilanzierte der Trainer. „Insgesamt war das eine ordentliche Mannschaftsleistung, auch wenn wir Feinheiten sicher noch verbessern können.“

1. Damen

TV Brettorf – MTV Wangersen (8:11, 11:8, 11:8, 15:13). Dieser Sieg war „hart erarbeitet“. Brettorf startete mit Leni Hasselberg, Melanie Steenken (Angriff), Ida Jungclaussen (Zuspiel), Christin Hirsch und Rike Bode (Abwehr), tat sich aber im ersten Satz schwer. Jungclaussen schilderte später, dass Wangersen „richtig gut ins Spiel gestartet“ sei – und dass der TVB selbst einiges dazu beigetragen habe: Leichte Fehler, Unkonzentriertheiten, fehlende Abstimmung. Doch die Mannschaft fing sich. „Wir konnten danach viel konstanter unsere Leistung abrufen“, so die Zuspielerin. Der Schlüssel: ein sauberer Spielaufbau und eine variabel agierende Offensive. Besonders die Angaben von Melanie Steenken, die dem Spiel in einigen Phasen ihren Stempel aufdrückten, sowie der entschlossene Rückschlag von Leni Hasselberg sorgten für die Wende. Der vierte Satz geriet zum Nervenkrimi: Beide Teams vergaben Chancen, die Verlängerung wurde zu einem Hin und Her. Jungclaussen erinnerte sich daran, wie das Team durch direkte Angabenpunkte von Steenken „immer wieder den kleinen Vorsprung“ (Jungclaussen) halten konnte – bis schließlich der 15:13-Punkt die Brettorferinnen jubeln ließ.

TV Brettorf – TV Jahn Schneverdingen 0:3 (4:11, 6:11, 6:11). Im zweiten Spiel des Tages war gegen den TV Jahn Schneverdingen wenig auszurichten. Neele Meves für Rike Bode in die Startformation, doch der TVB fand zu keinem Zeitpunkt in sein Spiel. Der Favorit dominierte von Beginn an, setzte Brettorf im Angriff wie in der Abwehr konsequent unter Druck. „Gegen Schneverdingen war heute leider nichts zu machen“, sagte Ida Jungclaussen: „Sie haben super angegriffen und wir haben sie im Spielaufbau zu wenig unter Druck setzen können.“ Die Folge: zu viele direkte Rückschlagpunkte des Gegners und kaum Entlastung über die Angabe. Trotz der klaren Niederlage zeigte sich die Zuspielerin mit dem Wochenende zufrieden: „Mit den 2:2 Punkten können wir gut leben.“

2. Herren

TV Brettorf II – ETV Hamburg 3:2 (11:5, 6:11, 13:11, 2:11, 11:8). Ein Auf und Ab – und am Ende ein echter Statement-Sieg: Die Brettorfer Zweitliga-Männer haben gegen den bis dahin ungeschlagenen ETV Hamburg ihren zweiten Saisonsieg gefeiert. Trainer Ralf Kreye sprach hinterher von einem „echten Hoch-und-Tief-Spiel“, das seine junge Mannschaft am Ende „mit richtig Feuer und großer Geschlossenheit“ für sich entschied.Der Auftaktsatz war eine klare Brettorfer Angelegenheit. „Da haben wir dominiert, alles lief nach Plan“, so Kreye. Doch im zweiten Abschnitt verlor sein Team den Faden – „durch dumme Annahmefehler und einige Unsauberkeiten im Angriff“ – und Hamburg glich aus. Im dritten Satz lag Brettorf bereits 5:8 hinten, nahm eine Auszeit – und drehte das Spiel. „Dann kam die Wende: sehr guter Aufbau, starke Angriffsleistung – vier Punkte in Folge, plötzlich stand es 9:8 für uns.“ Es folgte ein hochklassiges Angabenduell zwischen Hamburgs Christian Struck und Brettorfs Joris Finkel. Diesmal mit dem besseren Ende für den TVB, der sich den Satz 13:11 schnappte. Nach einem völlig verpatzten vierten Satz (2:11) musste der fünfte die Entscheidung bringen. Wieder startete Brettorf schlecht, lag 1:4 zurück – doch Kreyes Auszeit zeigte Wirkung. „Da haben sie gespielt wie im ersten Satz: Mit Feuer, Schlagkraft, Teamgeist.“ Mit 11:8 holte der TVB den Sieg.

TV Brettorf II – Ohligser TV 2:3 (11:8, 13:11, 11:13, 4:11, 7:11). Nur 20 Minuten später ging es für Brettorf gegen den Ohligser TV weiter. Trainer Kreye mahnte seine Mannschaft vor dem Duell eindringlich: „Den Tabellenletzten darf man auf keinen Fall unterschätzen.“ Die jungen Brettorfer setzten dies zunächst konsequent um. Mit 11:8 und 13:11 holten sie die ersten beiden Sätze. Auch der dritte verlief zunächst ideal: 5:1-Führung, Ohligs nahm die Auszeit – und plötzlich kippte das Spiel. „Wir haben danach Konzentration, Willen und Cleverness vernachlässigt“, so Kreye. Der vierte Satz ging deutlich verloren, die Enttäuschung war sichtbar. Im Entscheidungssatz hielt Brettorf bis zum 7:5 mit, doch dann riss der Faden. „Auf einmal lief nichts mehr – keine Cleverness im Angriff, die Abwehr überfordert, unnötige Eigenfehler“, fasste Kreye zusammen. Ohligs machte sechs Punkte in Serie und gewann 11:7. Trotz der Niederlage zog Kreye ein positives Fazit: „Große Anerkennung für die Jungs. Sie sind jung, aber sie können in der 2. Liga absolut mithalten und sich gut verkaufen. Jetzt müssen wir vor allem die unnötigen Fehler abstellen und die Konzentration stabilisieren.“ Mit 4:8 Punkten steht die Brettorfer Zweitvertretung in der engen 2. Bundesliga aktuell auf Tabellenplatz sechs. Am nächsten Samstag geht es um 15 Uhr vor heimischer Kulisse gegen den TSV Hagen 1860 (2:6 Punkte) und TSV Burgdorf (4:8) weiter.

2. Damen

TV Brettorf II – Ahlhorner SV II 0:3 (14:15, 9:11, 9:11). Zum Abschluss der vergangenen Hallensaison führte der Ahlhorner SV 2 bereits die Tabelle der 2. Bundesliga Nord an – und auch in dieser Spielzeit grüßt das junge Team von der Spitze. Die 0:3-Niederlage der Brettorferinnen klingt dabei deutlicher, als der Spielverlauf tatsächlich war. In allen drei Sätzen hielt der TVB über weite Strecken mit, musste sich aber jeweils knapp geschlagen geben. Trainerin Esther Ahrens war somit auch nicht unzufrieden, machte aber klar: „Im ersten Satz sind wir über die ganze Distanz gegangen, haben immer wieder dagegengehalten. Auch die beiden 9:11-Sätze waren alles andere als schlecht. Aber am Ende fehlte oft der letzte Wille, den Ball zu bekommen – oder die eine oder andere Absprache.“ Besonders hervor hob sie Angreiferin Rieke Schwarze, die unzählige kurze Bälle ablief: „Wenn Rieke nicht den Großteil der kurzen Bälle geholt hätte, hätte das Ergebnis wahrscheinlich ganz anders ausgesehen.“ Trotzdem: Nach der langen Pause seit dem ersten Spieltag machten die Brettorferinnen, bei denen in diesem Spiel Rieke Schwarze, Jenna Weber, Emma Ahrens, Lilli Schnier und Katharina Janssen zum Einsatz kamen, einen Schritt in die richtige Richtung.

TV Brettorf II – TK Hannover 3:0 (11:7, 11:9, 11:6). Und: Der positive Trend setzte sich im Anschluss gegen den TK Hannover fort. Hier gelang den Brettorferinnen in heimischer Halle der erste Saisonsieg. Die Leinestädterinnen waren ohne ihre erfahrene Hauptangreiferin und Ex-Nationalspielerin Cindy Ristel angereist und konnten dadurch nicht an die Variabilität des Auftaktspieltages anknüpfen, als Brettorf sich noch klar mit 0:3 geschlagen geben musste. Dieses Mal waren es aber die Brettorferinnen, die den Takt vorgaben. Rieke Schwarze, die vorne gemeinsam mit Lara Nordbrock agierte, sowie Emma Ahrens, Katharina Janssen und Jenna Weber in der Defensive zeigte Brettorf eine durchweg konzentrierte Leistung. „Wieder gab es viele kurze Bälle, aber diesmal haben neben Rieke auch Lara und Emma viel abgefangen“, berichtete Ahrens. Die Einstellung sei bereits deutlich verbessert gewesen: „Ein bisschen mehr Biss, ein bisschen mehr Stimmung – das so richtig Spaß gemacht hat.“ Mit nun 2:6 Punkten bleibt der TVB zwar am Tabellenende, hat aber aufgrund der bislang erst vier absolvierten Begegnungen noch alle Chancen. Am kommenden Sonntag geht es in Kellinghusen gegen den TSV Breitenberg und den TSV Essel.