TVB-Männer holen Bronzemedaille bei DM

13. März 2018

Jubelnd rissen die Faustballer des TV Brettorf die Arme in die Höhe, rannten aufeinander zu und begruben Spielertrainer Tim Lemke mit ihren Körpern unter sich: Zum vierten Mal hintereinander kehrten die Schwarz-Weißen mit einer Bronzemedaille um den Hals von einer Deutschen Hallen-Meisterschaft zurück.

So war dem scheidenden TVB-Spielertrainer Tim Lemke nur noch zum Feiern zumute, nachdem er sich aus dem Haufen seiner Mitspieler herausgewunden hatte: „Wir sind nach der durchwachsenen Rückrunde mit zwei blauen Augen angereist. Und hier war es dann ein gutes Wochenende mit Höhen und Tiefen – mit Bronze ist es jetzt toll abzutreten.“

Das Halbfinale

Dass es soweit kommen würde, war nach der höchst enttäuschenden 0:3 (11:3, 11:3, 11:2)-Halbfinalpleite am Sonntag gegen den späteren Deutschen Meister VfK Berlin nicht abzusehen gewesen. Brettorf verabschiedete sich gegen die Hauptstädter sang- und klanglos von den leisen Finalhoffnungen. „Ich kann mich nur bei den Fans für die Leistung entschuldigen. Der VfK Berlin hätte heute wahrscheinlich auch in Badelatschen gegen uns gewonnen“, sagte Lemke nach der Partie gegen den VfK, in welcher den Brettorfern lediglich acht Punkte gelangen – in der gesamten Spielzeit. „Wir waren viel zu passiv. Wenn man ehrlich ist, hatten wir nach dem Halbfinale auch nicht mehr verdient gehabt“, meinte Lemke. Fassungslos verfolgten die zahlreichen mitgereisten Brettorfer Anhänger unter den 2000 Zuschauern in der Mannheimer GBG-Halle die komplette Demontage ihres Teams.

Das Spiel um Bronze

Auch Ahlhorn verlor sein Halbfinale gegen Gastgeber Käfertal – somit kam es im Kampf um Bronze zum Landkreis-Duell. „Im Spiel um Platz drei wussten wir natürlich, dass Brettorf alles daran setzen wird zu gewinnen“, meinte ASV-Trainer Bilger. Und so kam es dann auch: Von Beginn an lieferten sich die beiden Angreifer Tobias Kläner und Christoph Johannes an der Leine ein packendes Duell. Zwei knappe Ausbälle des Ahlhorners machten den Unterschied beim 7:11 im ersten Satz aus. Einer Achterbahnfahrt glich dann der zweite Abschnitt. Ahlhorn ging mit 4:0 in Führung, Brettorf drehte das Ergebnis zum 6:4, nun war der ASV wieder an der Reihe – 8:7. Beim 10:10 ging es in die Verlängerung, die Entscheidung zum 10:12 fiel, weil Kläner übertrat. Durchgang drei wurde beim 11:4 zu einer klaren Angelegenheit für die Brettorfer, im Satz danach kam noch einmal Spannung auf. Bis zum 7:7 ging es ausgeglichen zu, ein Ass von Kläner und ein Fehler von Mats Albrecht – und der Brettorf-Block feierte beim 10:8 die ersten beiden Matchbälle. Den entscheidenden Punkt besorgte ASV-Angreifer Johannes mit einem Ausball. Sekunden später konnte sich Tim Lemke nicht mehr vor seinen jubelnden Mitspielern retten.

Die Vorrunde

Gleich zweimal an kuriosen Begegnungen beteiligt war der TVB in der Vorrunde. Beim ersten Auftritt lieferten sich die Fans vom gastgebenden TV Käfertal ein lautstarkes Duell mit dem angereisten Fanblock aus Brettorf. Auf dem Feld hatte aber von Beginn an ein Team das Sagen: Käfertal. Nach einem schnellen 4:1 kam es zwar mehrmals zum Ausgleich, beim 11:8 holte der TVK aber den Satz. Bevor der zweite Durchgang starten konnte, musste der platte Ball ausgetauscht werden. Beim Stand von 2:2 folgte die nächste Unterbrechung. Die 24-Sekunden-Uhr des Basketballkorbs ließ plötzlich pausenlos die Sirene ertönen, für 40 Minuten musste der Schiedsrichter das Spiel unterbrechen. Als es weiterging, war Brettorf wacher. Trotzdem ging dieser Abschnitt mit 13:11 an Käfertal. Im dritten Satz musste erneut der Ball gewechselt werden. Dieses Mal war er nass, nachdem er auf der Tribüne ein Bier umgeworfen hatte. Auch die frische Kugel und ein gewonnener Satz brachten die Brettorfer nicht weiter, sie unterlagen 1:3 und mussten ums Weiterkommen zittern.

Das „Endspiel“ gegen Schweinfurt schien dann schnell entschieden. 11:4, 11:8 – der Gegner führte 2:0. Nun spielte Brettorf allerdings wie ausgewechselt. Drei Satzsiege in Serie später stand plötzlich der TVB im Halbfinale. „Der Samstag war für uns alle ein extrem anstrengender Tag. Wir waren schon fast draußen und haben uns dann noch einmal zurückgekämpft“, sagte ein ausgepumpter Spielertrainer Tim Lemke.

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