Zwölf Mannschaften kämpfen bei der Faustball-DM am 28. und 29. August in Brettorf um die nationale Faustballkrone. Wir sprechen im Vorfeld mit Spielerinnen und Spielern der teilnehmenden Teams. Für den Ahlhorner SV steht vor der DM in Brettorf noch der Champions Cup in der Schweiz auf dem Programm. Doch nicht nur der internationale Wettbewerb ist Thema im Interview mit Michaela Grzywatz.
Frage: Fünf Wochen war seit dem letzten Bundesligaspieltag Ruhe, doch jetzt geht es für euch Schlag auf Schlag. Noch vor der Deutschen Meisterschaft geht es für euch an diesem Wochenende zum Champions Cup nach Diepoldsau. Wie groß ist die Vorfreude?
Michaela Grzywatz: Wir freuen uns sehr, dass in diesem Jahr wieder ein Champions Cup stattfinden kann und gerade die Schweiz ist immer ein toller Ort um spannende Spiele auf höchstem Niveau zu bestreiten. Sicherlich können wir dort durch die vielen Vorrundenspiele einiges am Spielpraxis sammeln und hoffentlich an Sicherheit gewinnen. Der Saisonverlauf ist aufgrund der Kürze der Saison extrem schwierig einzuschätzen. In der Vergangenheit hat sich meistens in der zweiten Saisonhälfte noch herauskristallisiert, welche Teams über die größte Konstanz und Spielstärke verfügt, diese Zeit viel nun weg, sodass man am Ende sehen wird wer die Pause effektiv nutzen konnte. Abgesehen davon muss man aber auch sagen dass mit den Mannschaften die an der DM teilnehmen, fast das identische Teilnehmerfeld der DM 2019 vertreten ist.
Frage: Blicken wir einmal auf den Champions Cup: In der Vorrunde bekommt ihr es mit Askö Seekirchen, FBC Linz-Urfahr, Gastgeber Diepoldsau und dem TV Jahn Schneverdingen zu tun. Wie schätzt du die Gruppe ein und mit welcher Zielsetzung reist ihr in die Schweiz?
Michaela Grzywatz: Die Gruppe ist schon als sehr sehr stark einzuschätzen. Jede Mannschaft ist gespickt, oder besteht gar ausschließlich aus Nationalspielerinnen. Da muss bei uns schon alles zusammenpassen, um aus der Vorrunde mit dem ein oder anderen Sieg hervorzugehen. Allerdings versuchen wir den Fokus weniger auf die anderen Teams, dafür eher auf unser Spiel zu legen und auch in Anbetracht der anstehenden DM einen guten Rhythmus zu finden und unseren bestmöglichen Faustball zu spielen.
Frage: Zurück zur DM: Der Feld-Meistertitel ging in den vergangenen beiden Jahren an euch. Ihr tretet somit als Titelverteidiger in Brettorf an. Inwieweit hat das eine Bedeutung für euch, wie sieht eure Zielsetzung aus?
Michaela Grzywatz: Die Bedeutung der beiden Titel in den vergangenen Jahren ist für uns natürlich enorm. Wir sind als Team auf allen Positionen über uns hinausgewachsen und immer näher zusammengerückt, wir konnten uns von Spiel zu Spiel steigern, dennoch waren es Überraschungstitel. Auch in diesem Jahr sehen wir uns nicht als Titelfavorit. An einem solchen Meisterschaftswochenende muss man auf den Punkt da sein, ob uns das gelingt, ist Zukunftsmusik und nicht einzuschätzen.
Frage: Im Quali-Spiel kommt es direkt zur Neuauflage des Endspiels von 2020 gegen Dennach. Was erwartest du gleich zum DM-Auftakt für ein Spiel? Worauf wird es ankommen, um ins Halbfinale einzuziehen?
Michaela Grzywatz: Mit Dennach wartet am Morgen direkt ein Gegner auf uns, welcher nur schlagbar ist, wenn wir unser bestes Spiel machen und den Start nicht verschlafen – selbst dann wird es enorm schwer. Sicherlich werden die Witterungsbedingungen eine Rolle spielen und welches Team sich besser und schneller an diese Gegebenheiten anpassen kann. Die Mannschaft, die ihre Angreiferinnen in die bessere Position bringen kann, wird am Ende dann als Sieger vom Platz gehen. Zudem wird Kampfgeist ein wichtiger Faktor sein.
Der Ahlhorner SV gehört seit Jahrzehnten zu den nationalen Top-Teams im Frauenfaustball. Auf dem Feld schaffte es der Brettorfer Landkreis-Rivale dabei seit 2016 fünf Mal in Folge im DM-Endspiel zu stehen, 2019 und 2020 gewann der ASV in Kellinghusen den Titel.